Unsere Mentoren - lernt Meri kennen

July 21, 2021

“Als ich nach Deutschland kam war es schwer, sich zurechtzufinden, neue Freundschaften zu knüpfen und die Kultur zu verstehen, weil im Grunde alles wie eingefroren war. Moinworld war eine große Hilfe, weil sich die Community trotzdem online traf und ich so interessante Leute mit ähnlichen Interessen und Herausforderungen kennen lernen konnte.”

Heute haben wir Meri interviewt, die zuerst als Mentee in unser Mentoring-Programm kam und jetzt als Mentorin in unserem Programm ist. Das Interview wurde von Katharina Platzer auf Englisch geführt. Katharina befindet sich derzeit im Masterstudium und arbeitet nebenbei als Product Ownerin im Automotive-Bereich und engagiert sich ehrenamtlich für moinworld.

Meri, bitte stell dich doch kurz einmal vor

Ich bin 24 Jahre alt und lebe derzeit zwischen Albanien und Deutschland. Wenn ich mich in zwei Worten vorstellen müsste, würde ich sagen, dass ich ein Innovations-Enthusiast bin.

Digitalisierung, Unternehmertum und Cybersicherheit sind die Themen, die mich derzeit am meisten interessieren und die ich in den letzten 5 Jahren gerne erforscht habe.

Ich komme aus dem Bereich der Wirtschaftsinformatik und habe einen MSc. in Informationssicherheit. Meine Studien haben mir geholfen, einen soliden Hintergrund sowohl in der Informatik als auch in der Unternehmensführung aufzubauen. Mein erster Vollzeitjob war eigentlich eine Kombination aus beidem. Ich war die erste Vollzeitmitarbeiterin in einem Innovations Lab - anfangs in der Position einer IT-Trainerin und einer Ausbilderin von anderen Trainer:innen. Das war ein Job, der damit begann, sieben-jährigen die Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts beizubringen und mit Universitätsstudenten und Fachleuten fortgesetzt wurde. Danach wechselte ich in die Welt der Startups als Teil des Managementteams von einem Accelerator-Programm. Eine Herausforderung, die sich als die inspirierendste in meiner Karriere herausstellte, daher habe ich beschlossen, mich in letzter Zeit mehr in diesem Bereich zu engagieren.

Während meiner Arbeit erkannte ich die Bedeutung von Netzwerken und Communities. Als ich mich entschied, nach Deutschland zu ziehen, habe ich deshalb als erstes nach Women Techmakers-Netzwerken in Hamburg gesucht. So habe ich moinworld gefunden. Ein Netzwerk, das sich sowohl um die persönliche als auch um die berufliche Entwicklung kümmert. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, als Mentee in das Mentoring-Programm einzusteigen, und freue mich nun, Mentorin für jemand anderen zu sein, die ähnliche Fragen hat wie ich damals. Ich bin so glücklich, dass ich jetzt die Chance habe, etwas zurückzugeben.

Warum hast du dich für eine Karriere in der Informatik entschieden?

Als ich mein Abitur gemacht habe, wusste ich nicht wirklich, was ich machen wollte. Da ich viele Dinge gleichzeitig interessant fand, hörte ich von dem Studiengang Wirtschaftsinformatik und stellte fest, dass er all diese vielen Dinge in sich vereint. Ich fand es gut flexibel zu sein, eine grundlegende Ausbildung zu bekommen und erschiedenene Fachgebiete kennenlernen zu können. Sowohl Hard Skills als auch Soft Skills wurden in dem Programm gut abgedeckt und das hat mir gefallen.

Was ist so interessant an Cyber Security?

Cyber Security ist ein Thema, das von vielen Regierungen, Unternehmen und sogar von Menschen auf persönlicher Ebene vernachlässigt wird. Jeder genießt die Digitalisierung und ist in der Online-Welt aktiv, aber niemand kümmert sich wirklich genug darum, eine sichere Online-Umgebung zu erhalten.

Mir ist dieses Problem aufgefallen, als ich im letzten Jahr meines Bachelorstudiums war und mehr über die Themen der Informationssicherheit gelesen habe. Während meines Masterstudiums hatte ich die Möglichkeit, ein Programm für Kids in Cyber Security zu entwickeln, mit dem Ziel, Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zu helfen, wachsam und gut informiert zu bleiben, wenn sie sich den dunklen Seiten des Internets stellen. Es wurde von allen so dankbar angenommen und es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass ich irgendwie dazu beitragen konnte, dem Thema die nötige Aufmerksamkeit zu geben. Im weiteren Verlauf plane ich, dies in einem noch größeren Umfang zu tun.

Wann hast du als Mentee bei moinworld begonnen und was war deine Motivation, dich für das Programm zu bewerben?

Ich habe mich vor einem Jahr beworben, als ich mich entschlossen habe, nach Hamburg zu ziehen. Zuerst war ich mir nicht sicher, wie es laufen würde.

Da ich aus der Informatik komme, hatte ich Angst, dass dieses Programm eher für Frauen ist, die einen Karrierewechsel machen oder die weniger Hintergrundwissen in Informatik haben. Es stellte sich aber heraus, dass es super maßgeschneidert ist. Ich hatte die Chance mit Ejona gepaart zu werden - einer Mentorin, die einen ähnlichen Hintergrund wie ich hatte und meine Fragen wirklich verstehen konnte.

Was ist das Besondere an dem Programm? Was gefällt dir am meisten daran?

Ich würde sagen, das Netzwerk. Es geht vor allem um das Netzwerk. Es ist sehr international. Die meisten sitzen zwar in Hamburg, aber die Hintergründe sind so unterschiedlich, dass man wirklich viel voneinander lernt. Vor allem, wie unterschiedlich die Wege sind - aber wie ähnlich wir uns im Kern sind.

Kannst du bitte kurz beschreiben, wie das Mentoring-Programm aussieht?

Zunächst hatten wir diese formale Struktur, die von moinworld vorgeschlagen wird. Aber es steht jedem frei, die Vorgaben so anzupassen, wie es am besten passt. In meiner Situation war unsere Kommunikation ein bisschen informeller. Jedes Mal, wenn ich eine Frage hatte, konnte ich meine Mentorin einfach per E-Mail oder WhatsApp erreichen und ich bekam sehr schnell eine Antwort. Jedes Mal, wenn ich die Antwort nicht ganz verstanden habe, konnten wir einfach einen Anruf vereinbaren, um das Thema zu vertiefen.

Gibt es Ähnlichkeiten oder gemeinsame Eigenschaften zwischen dir und deiner Mentorin?

Die größte Übereinstimmung ist die Tatsache, dass meine Mentorin das gleiche Studium absolviert hat wie ich und dass sie in Hamburg im Bereich Cyber Security tätig ist. Hinzu kommt, dass sie ebenfalls von Albanien nach Hamburg gezogen ist und alle kulturellen Veränderungen und die Anpassung an ein neues Land sehr gut nachvollziehen konnte. Daher war sie auch bereit, mich in dieser Angelegenheit zu unterstützen.

Was war die größte Herausforderung beim Umzug nach Deutschland und der Suche nach einem neuen Job in einer unbekannten Umgebung?

Ich bin sehr froh, dass ich Unterstützung von moinworld, Freunden und Familie habe, denn es war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung - angefangen bei der Sprache. Hinzu kam, dass die allgemeine Art und Weise, wie sich die Stadt bewegte, anders war - inmitten einer globalen Pandemie, die die meisten Aktivitäten stoppte. Es war schwer, sich zurechtzufinden, Freundschaften zu knüpfen und die Kultur zu verstehen, weil alles im Grunde eingefroren war. Moinworld war eine große Hilfe, weil alles ins Internet verlagert wurde und wir weiterhin miteinander kommunizieren konnten.

Was würdest du anderen Frauen empfehlen, die vorhaben, in der IT-Branche zu arbeiten?

Wenn es um Frauen in der Technologie geht, sehe ich das Problem des Gendergaps. Ich glaube aber fest daran, dass eine Frau, die wirklich in der IT-Branche arbeiten möchte, genügend Möglichkeiten finden wird, um ihr Ziel zu erreichen. Wenn man es wirklich will, kann man das alles schaffen.

Wir wollen jemand in der Zukunft sein, und dieser Jemand, der man sein möchte, existiert wahrscheinlich schon irgendwo und macht gerade das, was man machen möchte. Wenn wir diese Beispiele nehmen, voneinander lernen, eine inspirierende Geschichte finden und bereits ein lebendes Beispiel dafür sehen, wie einige Herausforderungen überwunden werden können, können wir von dort aus starten.

Ich würde wirklich empfehlen, zu lernen und sich zu vernetzen - zum Beispiel über moinworld. Es gibt großartige Menschen, die bereit sind, zu helfen oder jedem unter die Arme zu greifen. Soweit man lernen wollen, ist das heute einfacher denn je. Die einzige Frage ist, wie sehr man etwas möchte.

Wie ist deine Erfahrung als Frau in einer männerdominierten Domäne?

Ich war schon oft das einzige weibliche Wesen in einem Arbeitsmeeting, und das ist eigentlich traurig. Ich habe aber noch nie erlebt, dass ich verurteilt wurde, nur weil ich eine Frau bin. Das einzige negative ist, die einzige Frau in einem Raum zu sein, aber keine weiteren Nachteile dafür, eine Frau speziell in der Tech-Branche zu sein. Ich vertraue darauf, dass, solange wir gut ausgebildet, professionell und selbstbewusst in dem sind, was wir tun können niemand einem im Weg stehen kann.

Autorin: Katharina Platzer (ihr könnt euch hier mit Katharina bei Linkedin vernetzen)

Interessiert?

Bewirb dich noch heute hier. Ein moinworld Mitglied wird sich innerhalb einer Woche bei dir melden. Sind noch Fragen offen? Kontaktiere uns über mentoring@moinworld.de. Um das Ende unserer ersten Mentoring Runde zu feiern, wird im September ein Meetup stattfinden. Sei dabei und höre dir unsere Erfolgsgeschichten an. Verfolge dazu am besten unsere Events.

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