Unsere Mentoren - lernt Laura kennen

November 4, 2020

“moinworld’s für Frauen in der IT ist etwas, was ich unterstützen möchte. Früher in meiner Tätigkeit als Ingeneurin hatte ich das Bedürfnis nach gegenseitiger Unterstützung unter Frauen nicht. Vielleicht war mir damals eine Notwendigkeit auch gar nicht so sehr bewusst. Aber seit meinem Einstieg in die IT war das für mich ein Thema.””

Wer bist du ? Was müssen wir über dich wissen?

Ich bin seit etwa einem Jahr Software- Entwicklerin und habe davor tatsächlich in einer komplett anderen Branche gearbeitet. Für ungefähr 11 Jahre war ich in der Luftfahrtbranche. Ich habe erst eine Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin gemacht und mich danach noch entschieden Maschinenbau zu studieren. So richtig glücklich bin ich in diesem Bereich jedoch nie geworden und daher habe ich mich entschieden für IT nähere Stellen zu bewerben. Zunächst hat das aber nicht geklappt und ich musste die Erfahrung machen, dass tatsächlich Programmiererfahrung Voraussetzung ist für die meisten Jobs, auch im IT Projektmanagement. Die meisten Firmen wollen wohl nicht die Arbeit in eine eigene Ausbildung stecken - selbst wenn man schon ein “hartes” technisches Studium vorweisen kann.

Im Januar 2019 bin ich über ein Coding Bootcamp von neue fische hier in Hamburg gestolpert und habe mich angemeldet. Von März bis Juni habe ich so viele Kenntnisse über Programmiergrundlagen sammeln können. Da ich ja aber dennoch kein Informatikstudium habe oder eine etwaige Berufsausbildung habe, war ich gespannt wie weit ich mit meinen Bootcamp Skills komme. Und siehe da – es hat funktioniert. Mit meiner Prüfungsaufgabe, die ich im Camp erstellt habe, einer App, konnte ich mich bewerben und wurde genommen. Jetzt bin ich seit über einem Jahr bei Jimdo, wir unterstützen kleine bis mittelständige Unternehmen und Selbstständige mit technischen Lösungen. Shoplösungen, Website- Baukästen aber auch Rechtliches. Ich bin Teil des Entwickler*innen Teams, die für die Homepage zuständig sind. Mein momentanes Tun genieße ich sehr, ich mag meine Firma sehr gerne, weil sie mir viele Möglichkeiten über meine eigentliche Tätigkeit hinaus gibt. Ich bin auch oft als Moderatorin für Meetings eingesetzt.

Hattest du denn mal den Gedanken wirklich noch ein Informatikstudium zu beginnen?

Nicht ernsthaft. Ich habe einen Abschluss in Maschinenbau. Das ist gut so für mich. Dann habe ich tatsächlich angefangen im Master Wirtschaftspsychologie zu studieren, jedoch nicht zum Abschluss gebracht. Ich bin ganz ehrlich, Studieren holt mich nicht so ab, als dass ich jetzt nochmal ein Studium hätte beginnen wollen.

Wie bist du damals auf moinworld gestoßen?

Während meiner Jobsuche, habe ich mal recherchiert was denn überhaupt so in der Branche abgeht. Und bin dann auf Meetups von euch gestoßen bei denen ich mit anderen Frauen vom Bootcamp teilgenommen habe. Wir mochten es sehr. Ich glaube mein erstes Meetup von euch war damals bei Share now. Euer Einsatz für Frauen in der IT ist etwas, was ich unterstützen möchte. Früher in meiner Tätigkeit als Ingeneurin hatte ich das Bedürfnis nach gegenseitiger Unterstützung unter Frauen nicht. Vielleicht war mir damals eine Notwendigkeit auch gar nicht so sehr bewusst. Aber seit meinem Einstieg in die IT war das für mich ein Thema. Auch bei neue fische wird angestrebt immer genauso viele Frauen, wie Männer auszubilden. Wir waren sogar erheblich mehr Frauen als Männer. Ich habe aber auch andere Erfahrungen bei Jobinterviews gemacht: Da saßen vor mit nur Männer und eben eine Sekretärin. Ich denke als Frau ist man in der Brauche einfach in den meisten Fällen immer noch eher alleine. In meinem Team ist es jedoch anders. Wir sind momentan zwei Männer und drei Frauen und schlagen damit jegliche Statistiken ;) Aber regulär ist das halt nicht so. Das was moinworld tut ist notwendig und etwas das ich sehr gerne unterstütze. Ich habe ja selbst gerade erst die Branche gewechselt und das Mentorinnen Programm ist eine tolle Möglichkeit Erfahrungen auszutauschen und anderen Frauen bei ähnlichen Vorhaben zu unterstützen und zu bestärken und ihnen schlussendlich die Angst vor einem solchen Karriereschritt zu nehmen.

Wie hast du die letzten Monate mit deinem Mentee verbracht? Was habt ihr gemeinsam für Erfahrungen gemacht?

Wir haben uns trotz den erschwerten Bedingungen durch Corona sehr sehr regelmäßig alle zwei Wochen getroffen. Das hat für uns gut gepasst. Gerade weil meine Mentee in einer sehr akuten Phase der Jobsuche war, kein Deutsch spricht und bisher auch noch nicht sehr lange hier lebt. Ich wollte ihr dabei helfen einen Job zu finden, da sie gerne in Deutschland bleiben wollte und ihr Bleiberecht davon abhing. Meine Mentee kommt aus den USA. Wir haben über ganz viele Dinge gesprochen. Es ging darum, wie man sich in Deutschland bewerben kann. Dadurch, dass ich mich selbst anderthalb Jahre damit beschäftigt habe, bevor ich bei Jimdo anfing konnte ich ihr wirklich mit Erfahrungsberichten aus Firmen und Interviews helfen. Wir haben ihre Bewerbungsunterlagen und ihren LinkedIn Auftritt überarbeitet und für den deutschen Arbeitsmarkt tauglich gemacht. Jetzt hat sie tatsächlich auch einen Job, den sie sehr mag und bleibt in Deutschland.

Was hast denn du in der gemeinsamen Zeit lernen können?

Für mich war unser Mentorship zum einen ein kultureller Lernprozess. Meine Mentee hat mir viel von sich erzählt, woher sie kommt, was sie bisher schon so gemacht hat und wie sie Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt wahrnimmt. Das ist für mich sehr interessant und wertvoll gewesen. Auch der Benefit, daraus, dass wir gemeinsam erfolgreich waren in unserer Zusammenarbeit und das Ziel, welches sie sich gewünscht hat erreicht haben, war sehr schön und bereichernd für mich.

Das klingt alles ziemlich nah und, wie du sagst erfolgreich, hattet ihr denn auch Hürden?

Den deutschen Jobmarkt zu verstehen ist ja schon eine Challenge für sich – und das dann noch zu Zeiten von Corona ist umso schwieriger. Viele Firmen stellen auch gerade nicht so ein, wie sie vielleicht sollten. Zusätzlich sind Budgets eingefroren. Zu Beginn unseres Mentorships im März/April war das einfach sehr schwierig. Die Zeit, die meine Mentee hatte, um einen Job zu finden, war eben auch begrenzt. In unseren Hinterköpfen begleitete uns der Gedanke, dass ihre Rückkehr in die USA momentan aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen einfach keine Option war. Wir mussten uns gegenseitig motivieren dran zu bleiben. Schlussendlich hat es geklappt und das ist toll und auch ich war erleichtert.

Nach alldem, was du erzählt hast, klingt es so, dass ihr auch weiterhin vorhabt in Kontakt zu bleiben?

Ja! Für uns kam jetzt das Thema mit dem Abschlussevent des ersten Mentorship Batches auf. Ich habe meiner Mentee jedoch ganz klar angeboten uns weiterhin zu treffen. Dann geht es bestimmt um andere Themen. Momentan tauschen wir uns sehr viel über technische Themen aus. Der Kontakt wird in jedem Fall bestehen bleiben. Wir möchten uns weiterhin helfen. Außerdem möchte ich sie gerne mal in echt treffen. Wir haben tatsächlich die ganze Zeit bisher nur über Videocalls miteinander gesprochen.

Lief der digitale Austausch denn gut?

Ich würde sagen, es lief so gut es ging. Ich bin sehr gut ausgestattet, da ich seit sieben Monaten mein gesamtes Arbeitsequipment von Jimdo bei mir zuhause habe: von Bildschirmen bis zu meinem Schreibtisch. Wir mussten eben sehr schnell damit klarkommen, dass es gerade nur remote geht. Für mich ist das ok gewesen. Meine Internetverbindung gibt das her. Bei meiner Mentee war das ein bisschen anders. Manchmal konnten wir uns weder sehen noch hören und mussten auf SMS wechseln. Technisch war das in der Anfangszeit echt schwierig. Manchmal gings halt einfach nicht und wir mussten unsere Treffen vertagen.

Was glaubst du braucht eine gute und erfolgreiche Mentor-Mentee- Beziehung? Fragen, ganz ganz viele Fragen. Und Offenheit von beiden Seiten. Und den Mut Fragen zu stellen. Das war bei uns in jedem Fall so. Meine Mentee war nicht schüchtern mir Fragen zu stellen. Das ist das Wichtigste. Zusätzlich ist für mich als Mentorin noch essentiell anhand dessen genau darauf einzugehen, was meine Mentee braucht.

Gibt es nach deiner Erfahrung aus der ersten Runde etwas, das du dir von moinworld für die nächsten Runden des Programms wünschst?

Ich mochte das Material, welches wir zu Anfang erhalten haben. Dadurch wurden die ersten Treffen wirklich erleichtert. Danach haben wir uns dann nicht mehr so wirklich daran gehalten. Ich hatte das Programm tatsächlich etwas anders erwartet. Ich dachte, dass es viel technischer wäre. So war es bei uns beiden gar nicht. Da hätte ich mir vielleicht einen Hinweis gewünscht, dass es nicht zwangsläufig nur um den Austausch zu Tech-Inhalten gehen muss und es auch ganz individuell gestaltet werden kann. Mein Mentee und ich hatten einfach großes Glück, dass wir gut miteinander klargekommen sind und flexibel waren. Ich glaube ich habe es trotz der etwas abweichenden Erwartung ganz gut geschafft herauszufinden, was die Bedürfnisse meiner Mentee sind.

Würdest du das Mentorenprogramm von moinworld weiterempfehlen?

Das hab ich schon! Ich bin, wenn man so will, Zweifach-Mentorin. Einmal bei moinworld und in meinem Arbeitsumfeld. Ich habe in meinem Entwicklerinnen-Umfeld mit ein paar Frauen, über Programme zur Weiterbildung in unserem Bereich gesprochen. Da war moinworld bei meinen Empfehlungen dabei. Ich finde eure Formate gut und die Möglichkeit des Networkens. Es ist so hilfreich, um sich auch mal mit Frauen aus anderen Firmen austauschen zu können, die aber einen ähnlichen Werdegang hatten.

Interessiert?

Bewirb dich noch heute hier. Ein moinworld Mitglied wird sich innerhalb einer Woche bei dir melden. Sind noch Fragen offen? Kontaktiere uns über mentoring@moinworld.de. Um das Ende unserer ersten Mentoring Runde zu feiern, wird im September ein Meetup stattfinden. Sei dabei und höre dir unsere Erfolgsgeschichten an. Verfolge dazu am besten unsere Events.

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