Unsere Mentoren - lernt Asli kennen

October 29, 2020

“Als Frau in der IT-Branche war ich immer in der Minderheit egal wo ich war. Es ist ein gutes Gefühl, so viele Frauen hier in der community zu haben, die in dem gleichen Bereich arbeiten oder sich für IT interessieren und mit denen man Erfahrungen austauschen kann.”

Kannst du dich kurz selbst vorstellen? Was müssen wir über dich wissen?

Ich bin Asli Aladag und arbeite seit zweieinhalb Jahren als Product Owner bei MOIA in Hamburg. Dort kümmere ich mich um zwei operative Kernbereiche. Ich komme ursprünglich aus Istanbul und habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Dann bin ich für meinen Master-Abschluss, den ich vor 10 Jahren abgeschlossen habe, nach Deutschland gezogen. Ich habe 6 Jahre lang in Berlin in verschiedenen Branchen gearbeitet, z.B. in der Online-Gaming-Industrie, sowie im Bereich Analyse-Tools für Apps. In all diesen Positionen habe ich als Product Owner und Produktmanagerin gearbeitet. Und nun arbeite ich seit vier Jahren in der Mobilitätsbranche, in der IT mit Entwicklern und im Stakeholder-Management.

Wie hast du moinworld entdeckt?

Als ich in Berlin lebte, war eine meiner engen Freundinnen Gastgeberin eines Women Techmakers Meetup. Ich habe an einigen ihrer Veranstaltungen teilgenommen und selbst ein paar Vorträge gehalten. Nachdem ich nach Hamburg umgezogen war, war ich sehr daran interessiert, wieder Verbindungen zu sich unterstützenden Frauen und Gruppen zu schließen, in denen man voneinander lernt. Während ich suchte, fand ich moinworld und hielt auch einen Vortrag bei einem Meetup. Später erfuhr ich vom Mentoring-Programm. Ich dachte, Mentoring ist eine großartige Ergänzung.

Was macht dieses Programm besonders?

Ich denke, es unterscheidet sich wirklich von anderen Programmen. Ich bin froh, dass sich moinworld bemüht, Menschen mit ähnlichem Hintergrund und ähnlichen Erwartungen zusammenzubringen. Mir hat gefallen, wie die Paare im Grunde genommen handverlesen und einander zugeordnet wurden. Alle versuchen, voneinander zu lernen und unterstützen sich gegenseitig. Die Community ist inklusiv für alle, die mitmachen wollen. Als Frau in der IT-Branche war ich immer in der Minderheit, wo auch immer ich hinging und arbeitete. Ich hatte so viele Teams, in denen ich sogar die einzige Frau war. Es ist ein gutes Gefühl, viele Frauen zu haben, die entweder im gleichen Bereich arbeiten oder sich für IT interessieren - mit denen man Erfahrungen austauschen kann. Ich habe auch das Gefühl, dass ich eine unterstützende Gemeinschaft gefunden habe, in der man über die Herausforderungen sprechen kann, vor denen man steht. Die Leute versuchen, einem zu helfen, anstatt über einen zu urteilen oder einem das Gefühl zu geben, dass man derjenige/diejenige ist, der/die etwas falsch macht.

Kannst du uns etwas über die Beziehung zu deiner Mentee erzählen?

Ich schätze mich sehr glücklich, was die Beziehung zu meiner Mentee betrifft. Zunächst einmal war sie sehr proaktiv. Sie bat um Hilfe und Ideen, wenn sie sie brauchte. Sie war sehr offen für den Input. Es wurde tatsächlich ein vertrauensvolles Verhältnis, und noch bevor das Mentorenprogramm vorbei war, fragte sie mich, ob wir uns auch weiterhin immer mal wieder treffen könnten – wegen Corona haben wir uns nur einmal persönlich getroffen, also nicht digital über Zoom. Ich habe das wirklich genossen. Es war eine erstaunliche Erfahrung für uns beide. Ich persönlich musste die Herausforderungen verstehen, die sie durchmachte und die anders waren als die, die ich in meinem täglichen Leben erlebe. Es war wirklich schön, gemeinsam ein Brainstorming zu machen und zu verstehen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können. Mich hat ihre Dankbarkeit beeindruckt und es hat mich gefreut, dass sie meinen Beitrag geschätzt hat. Das brachte mich in eine Situation, in der ich mich mit verschiedenen Herausforderungen auseinandersetzen, Lösungsvorschläge machen und mit ihr kommunizieren musste. Sie war auch sehr empfänglich und freundlich. Das ist der Grund, warum wir uns weiterhin austauschen, uns gegenseitig über Whatsapp auf den neuesten Stand bringen und auch über andere Dinge sprechen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Ich glaube, wir haben beide sehr viel gelernt, und Unterstützung hilft immer.

Hattest du irgendwelche Erwartungen an das Mentor*innen- Programm?

Hatte ich, aber ich habe versucht, meine Erwartungen niedrig zu halten, da es eine Beziehung ist, die man mit unbekannten Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund aufbaut, mit unterschiedlichen Erwartunge, in unterschiedlichen Lebensphasen. Aber insgesamt war meine Erwartung, jemanden unterstützen zu können und auch von jemandem lernen zu können. Ich glaube nicht, dass eine Mentor-Mentee-Beziehung nur aus einem Mentor besteht, der dazu da ist, dir Dinge beizubringen oder dich mit Lösungen für Probleme zu versorgen, die du alleine nicht lösen könntest. Es ist eher so, dass beide unterschiedliche Erwartungen haben und diese teilen sollte, um gemeinsame Wege zu finden. Wie gesagt, ich schätze mich sehr glücklich, denn es hat meine Erwartungen übertroffen, und ich bin auf jeden Fall dankbar für meinen Mentee, denn es hat mir geholfen Probleme und Herausforderungen zu verstehen. Ich musste auch eine Menge Recherche betreiben, aus der ich ebenfalls eine Menge gelernt habe. Ich bin froh, dass es keine formelle Mentor-Mentee-Beziehung war, die mit dem Ende des Programms endet. Wir beide reden immer noch miteinander, und es ist ein gutes Gefühl, das eine schöne Vertrauensbasis zeigt.

Gibt es etwas, das du anderen Frauen (im IT-Bereich) empfehlen würden?

Ja, auf jeden Fall. Schau dich nach Unterstützung um, denn die meiste Zeit sind wir mit den Aufgaben, mit denen wir uns beschäftigen, konfrontiert. Ich glaube, Frauen neigen eher dazu, sich Sorgen zu machen, dass sie etwas falsch machen. Ein Support-Programm zu finden, hilft definitiv zu verstehen, dass man keine schlechte Arbeit macht. Austausch ist auch wichtig. Nicht nur, um Menschen auf geschäftlicher Ebene zu verstehen, sondern auch auf persönlicher Ebene. Wenn du jemanden hast, der dich nicht beurteilt, der zuhört und Vorschläge macht, fühlt man sich gestärkt. Ich würde anderen auf jeden Fall raten, eine unterstützende Community von anderen Frauen zu finden, innerhalb oder außerhalb eines Unternehmens, in Treffen oder in einem Freundeskreis mit ähnlichen beruflichen Erfahrungen. Eins noch, glaub an dich!

Was sind deine Erfahrungen als Frau im technischen Bereich?

Bisher insgesamt positiv. Aber ich denke, es bringt eine Menge Herausforderungen mit sich. In Meetings oder in größeren Runden mit 20-30 Leuten war ich oft die einzige Frau. Ich sehe das aber nicht als etwas Negatives, sondern sogar als etwas Positives – man sticht auf eine Art heraus. Ich hatte auch das Glück, dass die Leute an den meisten Orten tatsächlich die Tatsache zu schätzen wussten, dass ich dort war und meine Arbeit gut mache. Ich fühle mich nicht als Außenseiterin. Aber gleichzeitig hatte ich im Laufe der Jahre den Eindruck, dass viele Frauen eine andere Art zu arbeiten haben oder die Antriebe etwas anders sind als bei Männern. Wenn ich also manchmal versuche, einfühlsamer zu sein, was sich von selbst ergibt, stelle ich fest, dass manche Diskussionen unkomplizierter und etwas sachlicher sind. Aber das ist definitiv kein allgemeiner Fall, das passiert nur von manchmal. Ich versuche, die positive Seite zu sehen, weil ich glaube, dass ich gelernt habe mit schwierigen Situationen umzugehen. Und weil Frauen im technischen Bereich eine Minderheit sind, erhielt ich in fast jedem Unternehmen, in dem ich arbeitete, Unterstützung von anderen Frauen innerhalb des Unternehmens, wenn ich um Hilfe bat. Ich glaube, alle fühlten dasselbe, also müssen wir uns gegenseitig unterstützen.

Alles in allem sammelte ich positive Erfahrung, die jedoch Herausforderungen mit sich brachten.

Wie war es für dich, in der Online-Gaming-Branche zu arbeiten?

Ich war mehr im Marketing, also war ich nicht an der Entwicklung der Spiele beteiligt. Das war wirklich interessant, aber damals, vor 6-7 Jahren, haben Apps gerade erst zugelegt. Leider konnte ich mich, um ehrlich zu sein, nicht damit identifizieren. In meinem jetzigen Job ist das anders. Ich bin begeistert, weil ich mich damit auskenne und identifiziere. Alles in allem war es auf jeden Fall lehrreich. Die Branche ist sehr jung, also gibt es noch viel zu tun.

(übersetzt aus dem Englischen)

Interessiert?

Bewirb dich noch heute hier. Ein moinworld Mitglied wird sich innerhalb einer Woche bei dir melden. Sind noch Fragen offen? Kontaktiere uns über mentoring@moinworld.de. Um das Ende unserer ersten Mentoring Runde zu feiern, wird im September ein Meetup stattfinden. Sei dabei und höre dir unsere Erfolgsgeschichten an. Verfolge dazu am besten unsere Events.

Mehr Infos zu unseren weiteren Mentoren gibt es hier..