Unsere Mentoren - lernt Claudia kennen

January 17, 2020

”..ich möchte auch anderen helfen, die damals so ahnungslos wie ich waren, und sie motivieren den teilweise harten Weg zu gehen und dabei zu bleiben.”

Kannst du dich kurz selbst vorstellen? Was müssen wir über dich wissen?

Mein Name ist Claudia Nicoleta Grimm, geboren in Rumänien. Jetzt wohnhaft im Süden Deutschlands. Ich bin studierte Informatikerin und habe während Corona im Rahmen des WirvsVirus Hackathons das Blogmagazin „Virale Gedankenkraft“ gegründet, um anderen Menschen Mut in schweren Zeiten zu machen. Ich habe einen etwas anderen Lebenslauf hinter mir als der typische. Bestimmt hatte und habe ich es an der ein oder anderen Stelle schwieriger gehabt, als die meisten. Durch meinen besonderen Lebensweg bringe ich aber auch Erfahrungen mit, die andere nicht machen konnten und die mich bereichert haben. Beispielsweise habe ich in einem Flüchtlingsheim gewohnt und weiß jetzt, dass man Menschen nicht danach beurteilen kann, wie sie aussehen oder wo sie herkommen. Gerade wegen meiner besonderen Erfahrungen möchte ich gerne anderen Menschen Mut machen und ihnen helfen. Daher bin ich auch gerne Mentorin bei moinworld.

Was hat Dich damals in den Bereich Informatik gebracht?

Tatsächlich bin ich gezwungenermaßen zu einem Informatikstudium gekommen. Rückwirkend würde ich sagen, war das beste, was mir je passiert ist, aber damals hatte ich mich nie speziell für Informatik interessiert. Ich wusste auch nicht, was man alles mit diesem Wissen anfangen kann. Die Entscheidung Informatik zu studieren hing mit einer drohenden Abschiebung zurück nach Rumänien zusammen. Um in Deutschland nach der Schule bleiben zu können, benötigte ich eine weiterführende Ausbildung, also einen Studien- oder Ausbildungsplatz. Kurzentschlossen ist es dann Informatik geworden.

Wie war das Informatikstudium für dich?

Ich hatte keine Vorkenntnisse und kannte mich gar nicht mit dem Programmieren aus. Daher war der Anfang auch wirklich schwierig und mit vielen Tränen verbunden. Die meisten meiner Kommilitonen waren schon mit 13 fleißig am Programmieren gewesen und ich sah mich gerade zum ersten Mal mit Code konfrontiert. Natürlich stellt man sich da die Frage, ob man das ganze Vorwissen überhaupt aufholen kann. Ich wollte aber nicht aufgeben und es schaffen. Ich habe damals zusammen mit neun Jungen im Studentenwohnheim auf einem Stockwerk gewohnt, die mir sehr geholfen haben. Sie haben mich quasi so lange in mein Zimmer eingesperrt, bis ich Programmieren konnte. Sie stellten mir eine Aufgabe und meinten: „Claudia, wenn wir die Tür wieder aufmachen, hast du die Aufgabe gelöst.“ Das hat auch irgendwie geklappt. Ich habe das Studium erfolgreich geschafft und das Programmieren und die IT-Welt sind zu meiner wahren Leidenschaft geworden, das möchte ich nicht mehr hergeben. Jetzt würde ich mich immer wieder für die Informatik entscheiden! Daher möchte ich auch anderen helfen, die damals so ahnungslos wie ich waren, und sie motivieren den teilweise harten Weg - für jemanden der später anfängt - zu gehen und dabei zu bleiben. Es lohnt sich, denn man bekommt eine Gestaltungsmacht geschenkt, die einem keiner wieder nehmen kann.

Weshalb fasziniert dich die IT-Branche und in welchem Beruf bist du dort tätig?

Mich fasziniert definitiv das klar strukturierte und logische Vorgehen. Ich bin sehr neugierig und finde es spannend neue Technologien mit zu entwickeln und dazu beizutragen, dass gewisse Arbeits- und Lebensabläufe vereinfacht werden. Mein Beruf ist sehr vielfältig und flexibel. Ich habe als Entwicklerin gearbeitet aber auch beraten. Die Diagnose der Krankheit Multiple Sklerose war ein Wendepunkt in meinem Leben. Jetzt habe ich mich selbstständig gemacht und bringe Kindern das Programmieren bei. Außerdem habe ich Anfang 2020 das Blogmagazin „Virale Gedankenkraft“ gegründet.

Was möchtest du mit deinem Blog „Virale Gedankenkraft“ erreichen?

Ich möchte mit dem Blog Menschen Mut machen. Deshalb war es mir eine Herzensangelegenheit einzigartige Persönlichkeiten, die ihre ganz persönliche Krise durchlebt haben und wissen, dass jeder Sturm am Ende eines Tages vorbeizieht, den Platz zu geben ihre Geschichten zu erzählen. Ich wünsche mir, dass die Geschichten anderen Mut machen, sie inspirieren und in Zeiten der Hilflosigkeit die richtigen Anstöße geben.

Was möchtest du den Kindern bei deiner Arbeit mitgeben?

Ich möchte ihnen, und insbesondere den Mädchen, die Angst vor der IT nehmen, die Freude am Programmieren wecken und ihnen zeigen, dass sie es schaffen können. Schließlich habe auch ich es geschafft und viele schwierige Situationen gemeistert. Außerdem möchte ich ihnen mitgeben, dass sie sich niemals einschüchtern lassen dürfen.

Wie wichtig ist dir Diversity?

Menschen nicht danach zu beurteilen, WOHER sie kommen, WIE sie aussehen, WEN sie lieben, ist schon immer unglaublich wichtig für mich. Denn ich habe eine Zeit lang in einem Flüchtlingslager mit vielen Menschen und Nationalitäten zusammengewohnt. Die Vielfalt jedes einzelnen, zu erfahren, woher sie kommen und ihre Kultur kennenzulernen (ob es die Landes-, persönliche oder eine andere Kulturebene ist, ist ganz egal) war für mich sehr inspirierend, erfrischend und in teils schweren Ängsten, ein wirklicher Segen. Deshalb hat eine Herkunft, das Aussehen oder der Bildungsweg für mich nie eine Rolle gespielt und je unterschiedlicher die Menschen sind, desto unterschiedlicher und erfrischender sind auch die Ergebnisse bei der Arbeit.

Wie bist du auf moinworld gestoßen?

Durch die Sozialen Medien und eine Bekannte. Ich möchte mich bei euch bedanken, vor allem, dass ihr den Frauen und jungen Mädchen da draußen die Angst vorm Programmieren, und der IT nehmt. Danke für euer Engagement und eure Arbeit.

Interessiert?

Bewirb dich noch heute hier. Ein moinworld Mitglied wird sich innerhalb einer Woche bei dir melden. Sind noch Fragen offen? Kontaktiere uns über mentoring@moinworld.de. Um das Ende unserer ersten Mentoring Runde zu feiern, wird im September ein Meetup stattfinden. Sei dabei und höre dir unsere Erfolgsgeschichten an. Verfolge dazu am besten unsere Events.

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