October 11, 2020
Am 22. September hatten wir unser erstes remote Meetup mit MOIA. Das Schöne daran: Uns wurde eine kleine virtuelle Office Tour nebenbei gegeben, da die Speakerinnen alle in unterschiedlichen Büros bei MOIA saßen. Großes, interessantes Thema des Abends war die Anwendung des Radical Collaboration Konzeptes bei MOIA. Radical Collaboration ist ein praktischer Ansatz zur Steigerung der Effektivität der Teamzusammenarbeit. Vorreiter des Konzeptes ist James Tamm. Alle drei Talks teilten mit uns Insights über die Anwendung des Konzeptes aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Sophie und Laine, Agile Coaches, haben uns erzählt, wie sie „magical moments“ kreieren, Jasmin und Julia, Product Owner, erklärten die wichtigsten Punkte, damit Kollaboration auch erfolgreich ist, und zum Abschluss berichtete uns Roza, Quality Specialist, warum in ihrem Bereich Zusammenarbeit, auch teamübergreifend, an erster Stelle steht. Am Ende der Talks konnten alle TeilnehmerInnen noch Fragen stellen.
Zusammenarbeit aus der Sicht zweier Agile Coaches: Magische Momente: Es dreht sich alles um Experimente
Tolle Ideen kommen von Menschen und häufig in Konversationen zustande. Diese zu bündeln, zu prüfen und eventuell umzusetzen, ist unter anderem die Aufgabe von Sophie und Laine. Die beiden Agile Coaches beteiligen dabei durch das Zusammenbringen von unterschiedlichen Perspektiven möglichst viele Teams und einzelne Mitglieder an den Projekten. Ein großes Thema ist auch: Das Finden des eigentlichen Problems oder Verbesserungspotenzials. Man kennt es: Irgendwas stimmt nicht – aber was? Bei MOIA finden das die MitarbeiterInnen gemeinsam heraus. Unterschiedliche Standpunkte und Probleme zusammenzuführen und dann eine möglichst zufriedenstellende Lösung für alle zu finden, geht am besten gemeinsam. So werden in dem Prozess von Problemidentifizierung zur Lösung gemeinsam „magical moments“ geschaffen, an denen möglichst viele beteiligt sind. Dieses Vorgehen wurde sogar im Rahmen einer Restrukturierung angewandt. Zunächst im Rahmen eines Experiments, am Ende dessen eine neue Organisationsstruktur stand. Da die Mitarbeiterzahl immer größer wurde, war irgendwann klar: Es braucht eine andere Struktur innerhalb der Firma. Also warum nicht auch radikale Kollaboration hier anwenden? Quasi die kollektive Intelligenz zu nutzen und gemeinsam die Unternehmensstruktur und -kultur zu gestalten. Auch wenn es zwischendurch ein Durcheinander war, bei all den Ideen und Meinungen, die aufeinander geprallt sind, wie Sophie und Laine berichteten: Am Ende stand eine neue Unternehmens- und Teamstruktur, mit der sich alle identifizieren konnten.
Zusammenarbeit aus der Sicht von Product Ownern: Aktives vs. Passives (Produkt-) Eigentum in Team Setups
Der zweite Talk von den beiden Product Ownern Jasmin und Julia beleuchtete die Bedingungen, die eingehalten werden, damit eine Umsetzung in radikaler Kollaboration funktioniert. Die Beteiligung von so vielen Personen ist auf jeden Fall von großem Wert für die Lösung und hilft dabei, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren und ein besseres Ergebnis für das gesamte Unternehmen zu erzielen. Doch umso komplizierter wird dieser Prozess auch. Bei MOIA helfen daher vor allem OKRs, um Entscheidungen zu treffen. Was genau soll eigentlich erreicht werden? Und welche Schritte bedarf es dafür? Ein wichtiger Punkt, umso mehr jetzt, wenn fast alles remote läuft, ist Transparenz. Durch regelmäßige Kommunikation in Meetings bleiben alle darüber informiert, woran die einzelnen Teams und Personen gerade arbeiten. Hierbei ist wichtig, dass eine Atmosphäre hergestellt wird, in der jeder seine Punkte offen darlegen kann und so auch gemeinsam auf Daten oder Zwischenergebnisse geschaut werden kann. Auch auf ganz persönlicher Ebene wird dies bei MOIA gelebt. Die Philosophie beruht auf Offenheit und Hilfsbereitschaft: Wenn jemand mal nicht weiterkommt und einen neuen Ansatz oder eine Methode sucht, ist es ganz normal, einfach seine Probleme und Ideen, wie in einem Mentoring, mit einem anderen Mitarbeiter zu teilen und so die Zusammenarbeit zu suchen. Am Ende haben eh alle eine Gemeinsamkeit: den Willen, das bestmögliche Produkt für den Kunden zu schaffen.
Zusammenarbeit aus der Sicht einer Software Quality Spezialistin: Die Hexenkunst hinter guter Qualität
Roza, Quality Specialist, berichtete in ihrem Talk, warum es gerade im Bereich Quality Assurance extrem wichtig ist, mit anderen eng zusammenzuarbeiten. Allein die unterschiedlichen Aspekte von Qualität zeigen, dass eine Person allein, diese nicht im Blick haben kann. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Produktbasierte Qualität: Erfüllt das Produkt überhaupt den Zweck? Oder kundenbezogene Qualität: Ist es überhaupt, was der Kunde möchte? Oder wertbasierte Qualität, die über Kosten und den Preis entscheidet: Ist der Kunde bereit, das zu bezahlen? Roza ist so etwas wie die Sicherheitsmanagerin, um diese Aspekte bereits in dem Entstehungsprozess eines Produktes sicherzustellen. Nicht erst, wenn das Produkt schon fertiggestellt ist. Dafür ist es wichtig, mit EntwicklerInnen, Product Ownern oder anderen MitarbeiterInnen zusammenzuarbeiten - so kann jeder seine Stärken einbringen. Die Qualität wird verbessert, indem unterschiedliche Perspektiven zusammengebracht werden.
Wer mehr über Radical Collaboration erfahren möchte, dem können wir noch den TED Talk von James Tamm empfehlen.
Wir danken MOIA für den tollen Abend!
Ansonsten hoffen wir, Euch bald bei einem unseren nächsten Meetups zu sehen.