Der Python Fortgeschrittenen Kurs bei moinworld - zwei Teilnehmerinnen berichten

July 20, 2020

Berenike (15Jahre alt) und Henriette (13 Jahre alt) sind Teilnehmerinnen in unserem Python Fortgeschrittenen Programmierkurs, der gerade online stattfindet. Sie besuchen beide ein naturwissenschaftliches Gymnasium in München. Wir haben die beiden zu ihren Erfahrungen mit dem Thema Programmieren interviewt und sie gefragt, wie es ist, mit anderen (älteren) Frauen zusammen etwas Neues zu lernen.

Ihr habt an unserem Python Anfänger Kurs teilgenommen und besucht gerade den aktuell Online stattfindenden Python Fortgeschrittenen Kurs. Wie gefallen Euch die Kurse?

Berenike:

Natürlich wird in dem Kurs erst eine Grundlage für die Arbeit mit Python geschaffen, aber schon jetzt macht mir das Programmieren riesigen Spaß; Jede Woche freue ich mich von neuem auf den Kurs - der anderen Teilnehmer UND des Programmierens wegen ;) - und auch an die körperliche Distanz in der Videokonferenz habe ich mich schnell gewöhnt. Ich hoffe sehr, dass die neu gewonnenen Kenntnisse erst den Anfang einer langen, spannenden Programmierzeit bezeichnen. Vielen Dank für diese tolle Chance <3

Henriette:

Die Kurse bereiten mir große Freude. Sie bauen aufeinander auf und man lernt jede Stunde etwas Neues. Man hat selten das Gefühl, etwas nicht zu verstehen, da es verständlich erklärt wird und man jederzeit Fragen zum Thema stellen darf. Diese werden immer sorgfältig beantwortet, sodass jeder, der es verstehen möchte es auch verstehen kann. Da wir immer ein beispielhaftes Programm dazu sehen dürfen, bekommt man eine gute Vorstellung, für was man das Gelernte verwenden kann. All diese Dinge führen dazu, dass es nie langweilig wird, aber trotzdem jeder dem Kurs gut folgen kann.

Wie seid ihr dazu gekommen, Euch zu einem Python Programmierkurs anzumelden?

Berenike:

In meinem Bekanntenkreis gibt es eigentlich so gut wie niemanden, der kein Handy oder keinen Computer besitzt. Beinahe jede/r Jugendliche in meinem Alter hat schon einmal ein Videospiel gespielt und doch wette ich, dass die wenigsten auch wissen, wie man ein solches Spiel programmiert –ich selbst zähle dazu. Zwar habe ich mich schon oft über dieses fehlende Wissen geärgert, doch irgendwie habe ich neben all den anderen Dingen nie die Zeit gefunden dieses ein wenig nachzuholen. Als meine Mutter mir nun vor ein paar Wochen den Link zu einem Python-Grundkurs schickte –und mich ja keine anderen Termine davon abhielten – habe ich beschlossen dieses Problem endlich zu beheben.

Henriette:

Ich fand es schon immer interessant, wie man einem Computer etwas ´beibringen´ kann, weil es dafür Regeln gibt und es mit Logik zu tun hat. Außerdem ist es einfach faszinierend, wie die technischen Geräte, die wir alle aus dem Alltag kennen, funktionieren und sogar ´reagieren´ können. Wir haben ja auch in der Schule Informatik. Da haben wir zwar bei weitem noch nicht so viel gelernt, wie beim Kurs, aber es hat mir gereicht, um mich dafür zu begeistern und mehr lernen zu wollen. Ich habe aber bisher nie die Zeit und Motivation gehabt es wirklich regelmäßig zu machen, aber dann hat meine Mutter diesen Kurs entdeckt und meine Schwester und ich wollten es gerne mal probieren.

Hattet ihr vor unserem Kurs schon einmal Berührung mit dem Thema Programmieren oder Informatik, ihr besucht ja ein naturwissenschaftliches Gymnasium?

Henriette:

In der Schule gibt es jedes zweite Jahr Informatik als Unterrichtsfach. Das hat mir schon ganz gut gefallen, aber ich fand es immer stressig, da das Niveau und vor allem der Ehrgeiz das Programmieren zu lernen so unterschiedlich verteilt war. Das hat dazu geführt, dass der Stoff oft nicht gut genug vertieft wurde. Es war deshalb kompliziert, das nächste Thema zu verstehen, wenn man die Grundlagen dafür noch nicht konnte. Ich habe mir deshalb das Programm herunter geladen und zu Hause ein bisschen rumprobiert. Das hat auch eigentlich Spaß gemacht, jedoch gingen mir irgendwann die Ideen aus, was man für ein Programm schreiben könnte, da wir ja noch nicht so viel gelernt hatten. Im nächsten Schuljahr gab es dann kein Informatik, weshalb ich dann nicht weiter Programmierte. Der Kurs war also nicht unbedingt der Auslöser, zu programmieren, allerdings habe ich wegen dieses Kurses wirklich ernsthaft angefangen dazu lernen zu wollen. Bis dahin war ich zufrieden, solange ich mit dem Schulstoff zurecht komme. Jetzt will ich es aber besser verstehen.

Berenike:

Antwort: Ja, dieses Schuljahr haben wir schon einiges mit Java programmiert, was mir auch wirklich Spaß gemacht hat. Da unsere Schule eine Naturwissenschaftlich - Technische Schule ist gibt es auch die Möglichkeit Informatik als Abifach zu belegen. Außerhalb der Schule habe ich allerdings noch nicht programmiert, beziehungsweise nur sehr wenig. Erst durch einen Kurs bei der Hackerschool habe ich dann aber wirklich den Spaß am Programmieren entdeckt und wollte dann unbedingt weiter machen und einen Kurs bei moinworld belegen.

Wenn ihr das Thema Programmieren mit anderen zB Schulfächern vergleicht, was gefällt Euch besonders daran?

Berenike:

Ich glaube der wesentliche Unterschied zu anderen Schulfächern ist, dass man beim Programmieren sehr viel mehr Praxis- als Theorieunterricht hat. Außerdem sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und jeder kann sich selbständig Ziele setzen. (z.B. ein bestimmtes Programm)

Henriette:

Man kann sich beim Programmieren viel besser eigene Ziele setzen und so auch bestimmen, wie schnell man mehr lernen möchte, wie schwer das Programm werden soll oder wie groß die Projekte sind, die man sich vornimmt. Toll ist auch, dass man viel besser die eigenen Ergebnisse sieht und einen guten Überblick hat was man schon kann. Man kann sowohl Kreativ denken als auch Logik und Regeln beachten. Außerdem gibt es immer was Neues zu entdecken ;)

Denkt ihr das Programmieren eher ein “Jungs”-Thema ist? Wie denkt ihr, könnten wir mehr Mädchen für das Thema begeistern?

Henriette:

Ich finde nicht, dass Programmieren nur was für Jungs ist. Allerdings fällt auf, dass mehr Jungs als Mädchen von sich aus sagen würden, dass sie gut darin sind und es ihnen Spaß macht. Das ist schade, denn genau sowas schreckt Mädchen ab, die es gerne mal versuchen würden. Sie denken dann immer, dass sie es ja eh nicht so gut können werden, weil es ein Jungs-Ding ist. Mädchen sollten daher eine Möglichkeit haben, es erstmal alleine zu Probieren.

Wenn zum Beispiel in der Schule Informatik unterrichtet wird und ein paar Jungs dabei sind, die es schon mal gemacht haben, haben die Mädchen oft Angst, sich zu blamieren und trauen sich nicht z.B Fragen zu stellen. Ich denke, dass Mädchen so etwas wie diesen Kurs brauchen, um eine Vorstellung zu kriegen, wieviel Spaß es machen kann.

Mädchen brauchen oft jemanden der ihnen am Anfang einen Motivationsschub gibt, weil sie mehr Angst haben, dass sie es nicht können, aber wenn dann mal ihr Interesse geweckt wurde, läuft es oft von allein und zwar genauso gut, wie bei den Jungs – wenn nicht sogar besser ; ). Ich denke, dass Mädchen eher Mut finden es auch mal zu versuchen, wenn sie wissen, dass sie nicht die einzigen sind, und dass es viele gibt, die es auch nicht von Anfang an können und es erstmal lernen wollen.

Berenike:

Man muss nun einmal neidlos eingestehen, dass momentan sehr viel mehr Jungen als Mädchen Interesse an Technik im Allgemeinen zeigen. Allerdings heißt das ja noch lange nicht, dass Informatik ein „Jungs-Thema“ ist. Ich glaube, dass wir Mädchen einfach ein klein wenig mehr Anstoß brauchen, also genau diese Art von Programmierkursen. Ich bin mir fast sicher, dass es genauso viele technikbegeisterte Mädchen gibt wie Jungen - nur wissen es viele einfach noch nicht . Man müsste einfach ein bisschen mehr Werbung für die Kurse machen, denn ich bin mir sicher, dass es sehr viele Mädchen gibt, die genau wie ich erst dadurch ihre Leidenschaft am Programmieren entdecken würden!

Und Du?

Wenn auch du andere mit deiner Geschichte ermutigen möchtest, kontaktiere uns bitte! moin@moinworld.de