The future is female? – Nicht in der IT-Branche

March 6, 2017

The future is female? – Nicht in der IT-Branche

„Die IT-Branche braucht mehr weibliche Vorbilder“ schrieb die Zeit [1] schon vor über einem Jahr und auch 2017 heißt es noch: „Das Silicon Valley ist männlich und weiß„. Nur 15 Prozent Frauen arbeiten in IT-Berufen. Und nur 23 Prozent Frauen studieren Informatik. Dabei werden Fachkräfte in dem Bereich händeringend gesucht: Laut Bitkom gibt es derzeit rund 41.000 unbesetzte IT-Stellen in Deutschland. Gut bezahlt sind diese Jobs mit einem Anfangsgehalt ab rund 40.000 Euro [2] auch. Führungskräfte mit Berufserfahrung bewegen sich sogar im Bereich zwischen 66.000-116.000 Euro. Klingt verlockend und zukunftsorientiert – und dennoch schrecken viele Mädchen und Frauen vor einer IT-Karriere zurück.

Eine, die das ändern will, ist Anja Schumann. Sie ist Vorstandsvorsitzende von Moinworld e.V., einer Non-Profit-Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil der weiblichen Software Entwickler und Manager im IT Bereich auf 50 Prozent zu erhöhen. „Wir wollen die IT-Welt positiv verändern, in dem wir mehr Frauen und Mädchen für das Programmieren begeistern und sie in Ihrem Werdegang unterstützen“, erzählt sie in einem Interview. „Unsere Zukunft ist digital und Frauen und Männer sollten diese Zukunft gemeinsam gestalten können. Software verändert alle Bereiche, egal welchen man sich anschaut: Landwirtschaft, Automobilindustrie, Handel. Es wäre ein großer Vorteil, wenn ein größerer Teil der Bevölkerung diesen Code lesen und schreiben kann. Nicht nur, weil wir damit das Fachkräfteproblem lösen, sondern auch, weil wir alle wissen, dass diverse Teams bessere Ergebnisse hervorbringen.“

Damit das gelingt, bietet sie verschiedene Programmierkurse für Frauen an: In 10 Unterrichtsstunden kann man WordPress, Web Development oder Python lernen. Die Kurse sind echte Schnäppchen und werden quasi zum Selbstkostenpreis von 80 angeboten.

Am Dienstag startet für mich der Selbstversuch: Ich wage mich ans Programmieren. Ich bin neugierig, wie es wird, denn auch, wenn ich recht technikaffin bin, beschränkt sich das bisher doch eher auf die Anwendung. Nützlich wird es aber allemal, weil ich danach besser verstehe, was mir meine IT-Kollegen erzählen – zwei von ihnen sind übrigens weiblich.

Sara Westerhaus

Sara über sich:

Wenn die Arbeit das Vergnügen ist: Ich habe Politikwissenschaften und Soziologie studiert und arbeite seitdem als Onlineredakteurin bei einer internationalen NGO. 70 Prozent lesen, 30 Prozent schreiben und immer online – es ist mein absoluter Traumjob.

Seit 2007 blogge ich über Nachhaltigkeit, Vegetarismus und Laufsport. Neben diesem Blog schreibe ich noch für Edition f, Grüne Mode und Mit Vergnügen Hamburg. Wenn ich nicht schreibe, bin ich gern in Bewegung und draußen.

Quellen:

1 Artikel in der Zeit 2 Handelsblatt